Schafe, die zum Schlachten nach Griechenland gefahren werden? Küken, die in Kartons verschickt werden? Schweine, die zur Mast von den Niederlanden nach Spanien fahren müssen? Milliarden von Nutztieren müssen jedes Jahr auf ihren tagelangen Reisen in engen, dunklen Pferchen unsäglich leiden. Vollkommen unnötig.
Tiertransporte in Zahlen
Über eine Milliarde lebende Nutztiere werden jedes Jahr innerhalb der EU transportiert. Und das sind nur die erfassten. Vollständige Statistiken gibt es nicht. Auch die Tiere, die innerhalb eines Landes transportiert werden, sind hier nicht mitgezählt.
Der Grund für die Transporte ist in der Regel, dass die Unternehmen günstigere Preise für die Mast oder das Schlachten ausnutzen wollen. Außer dem Profit gibt es also keine guten Argumente dafür, dass Milliarden Tiere jedes Jahr in der EU für Stunden oder sogar Tage gequält und bedrängt werden. Wir finden: Das reicht nicht. Deshalb fordern wir zusammen mit der Albert Schweizer Stiftung, dass sich die Deutsche Bundesregierung für ein Verbot von Lebenstransporten in der EU einsetzt.
Die Bedingungen bei den Tiertransporten
Säugetiere und Vögel sollen die Tiertransporteure mindestens alle 24 Stunden zu füttern und mindestens alle 12 Stunden zu tränken. Schweine und Pferde kann man laut der Organisation ProVieh 24 Stunden ohne Unterbrechung befördern. Nach einer Ruhepause von 24 Stunden kann es wiederum 24 Stunden lang weitergehen – und so weiter. Denn eine Beschränkung der maximalen Transportdauer gibt es nicht! Eintagesküken dürfen sogar bis zu 60 Stunden transportiert werden!
Dabei haben die Tiere nur geringen Platz. Viele verletzen sich – und natürlich leiden die Tiere alle unter unsäglichen seelischen Qualen. Ein Mastkaninchen soll zum Beispiel eine Mindestgrundfläche von weniger als einem DINA-4-Blatt haben. Ein Schwein von 100 kg gerade mal 45cm2, das ist die Grundfläche des Körpers. Enger geht es wohl kaum. Mit echtem Tierschutz hat das nichts zu tun.
Dazu kommt, dass bereits die mehr als unzureichenden gesetzlichen Bestimmungen laut Tierschutzorganisationen regelmäßig missachtet werden. „Ein Bericht aus dem Regierungspräsidium Gießen im Sommer 2009 bestätigt, dass die Verordnung regelmäßig nicht beachtet wird: 55 von 70 im Jahr 2008 überprüften Tiertransporten wurden beanstandet – das sind fast 80 Prozent, wobei die 70 Kontrollen nur eine kleine Stichprobe darstellen“, schreibt ProVieh in einem Report. Eine umfassende Statistik zu dem Thema gibt es nicht.
Du kannst etwas tun!
Je weniger Fleisch und Tierprodukte du verbrauchst, desto weniger sogenannte Nutztiere müssen so viel Leid über sich ergehen lassen. Vor allem das Billigfleisch kann nur unter solchen Bedingungen entstehen. Dennoch können wir mehr tun – wir können uns dafür stark machen, dass sich die Rahmenbedingungen ändern: Unterzeichne zum Beispiel diese Petition und setz dich ein für das Wohl aller Wesen!
Bildquelle: Albert Schweizer Stiftung