Dr. Sabine Rech, Studiendirektorin, Sportlerin, Gründerin von Vegan-Activity, Tierrechtsaktivistin und Initiatorin der Messe Veggie Vitalis

VIERGLÜCK auf der VeggieWorld in Wiesbaden Du liest Dr. Sabine Rech, Studiendirektorin, Sportlerin, Gründerin von Vegan-Activity, Tierrechtsaktivistin und Initiatorin der Messe Veggie Vitalis 5 Minuten Weiter Stephanie Klann und Caroline von Schwerin, Tierrechtsaktivistinnen und Gründerinnen der Initiative „Beautiful Commitment“

1. Wer bist du und was machst du?

Ich bin eine 51-jährige Frau, beruflich als Studiendirektorin tätig, privat sehr sportlich (Leistungssport Laufen Langstrecke mit landes- und bundesweiten Erfolgen) und mag Tiere total gern – deswegen verzweifele ich daran, was man ihnen antut.

2. Worum geht es bei Vegan-Activity?

Immer wieder wurde ich wegen meiner veganen Ernährung und meiner sportlichen Erfolge angesprochen. Vor allem die Ernährung konnten viele nicht nachvollziehen. Also habe ich ein nebenberufliches kleines „Unternehmen“ gegründet, halte Vorträge zur veganen Lebensweise und biete Sportkurse an.

3. Du selbst lebst vegan. Seit wann ernährst du deine Hunde vegan?

Ich lebe seit meinem 18. Lebensjahr vegetarisch, seit nun 10 Jahren vegan. Meine Hundchen bekommen seit ca. zwei Jahren ausschließlich veganes Futter bzw. Snacks.

4. Wie bist du bei der Umstellung vorgegangen?

Von heute auf morgen haben sie zunächst Benevo bekommen, nun Sensibelchen und Pauline im Wechsel. Abends essen sie ungewürztes, püriertes Gemüse. Und immer kommt ein Teelöffel Lein- oder Hanföl dazu. Außerdem knabbern sie Kokossticks. Zum Spaziergang nehmen wir im Beutel, den sie apportieren, veganes Trockenfutter mit.

5. Wie geht es deinen Hunden seit der Umstellung? Lässt du deine Tiere regelmäßig vom Tierarzt durchchecken? Was lässt du prüfen? Wie sind die Werte?

Mit 11 und 12 Jahren sind sie topfit, halten ihr Gewicht und finden das Futter lecker. Das Fell glänzt. Einmal jährlich lasse ich ein Blutprofil in einer Tierklinik erstellen. Top Werte!

6. Welche Tipps hast du für Menschen, die gerne ihre Tiere vegan ernähren würden, aber Sorge haben, ob sie sie damit richtig versorgen?

Man muss sich ernährungsphysiologisch mit dem Thema auseinandersetzen. Was an Schlachtabfällen einschließlich Antibiotika und Psychopharmaka in den Dosen mit „Fleisch“-Nassfutter landet, kann nicht gesund sein. Im Prinzip geht es um die Versorgung mit allen Aminosäuren, die man durch unterschiedliche Eiweißquellen einschließlich der essentiellen decken kann. Vitamine, Mineralstoffe etc. sind bei den veganen Fertigfuttersorten ausreichend vorhanden. Wer sich nicht auskennt oder unsicher ist, sollte Experten befragen. Doch Vorsicht: viele Tierärzte stellen die vegane Ernährung für Hunde sehr kritisch dar (ähnlich wie manche Humanmediziner). Der Hund ist domestiziert und wird nicht mehr wie der Wolf ernährt!

7. Hast du dein Tier aus dem Tierschutz oder aus zweiter Hand? Warum hast du dich genau so entschieden?

Ich hatte drei Hündinnen, nun leider nur noch zwei. Meine kleine Lilly ist leider mit 14 an einer Lungenerkrankung verstorben. Sie kam aus „2. Hand“, genau wie meine kleine Lexa. Beide mussten ihre ersten zwei bzw. drei Jahre bei einem Vollidioten leben – ohne regelmäßige Spaziergänge, Futterangebote und Zuwendung. Luna kam dagegen als Welpe zu mir, nachdem ich die kleine häusliche Zuchtstelle bereits vor der Geburt gecheckt hatte. Ich würde immer wieder Hunde bzw. Tiere aus dem Tierschutz oder aus „2. Hand“ aufnehmen, da alle Tiere ein wunderschönes Leben verdient haben. Wenn ich sehe, wie gut es den beiden „aufgenommen“ Hundchen bei mir geht, wie glücklich sie scheinen und welches Vertrauen sie mir trotz ihrer negativen Erfahrungen mit dem Menschen schenken, bin ich ihnen dankbar.

8. Was würde deine vegane und nachhaltige Lebensweise mit Haustieren noch besser unterstützen?

Meine Lebensweise entbehrt nichts. Wir haben gutes Futter zur Verfügung, Leinen, Geschirre etc. aus tierproduktfreiem Material. Für alle anderen Tierbesitzer würde ich mir mehr Aufkärung durch Medien und Tierärzte wünschen, sodass sie ihre Vorurteile und Ängste gegenüber einer veganen Ernährung für Herrchen/ Frauchen und Hund verlieren.

9. Bitte erzähle uns noch etwas zu deiner Messe Veggie Vitalis. Wie bist du dazu gekommen? Was ist dein Anliegen?

Die VeggieVitalis 2.0 findet wieder am 07. März 2021 statt, nachdem die Premiere sehr erfolgreich war (40 Aussteller, über 500 Besucher). Mehr unter www.veggievitalis.com

Inhaltlich geht es um Aufklärung über Missstände (Tierqual, Tötung etc.) und Möglichkeiten, dies der Vergangenheit angehören zu lassen. Weniger dogmatisch, sondern als nettes Event, bei dem man von guten Vorträgen und Expertengesprächen profitiert – und ganz viel sehen und probieren kann.

10. Gibt es noch etwas, was wir dich nicht zum Thema vegane Lebensweise mit Haustieren gefragt haben und was du gern noch erzählen möchtest? Hast du vielleicht einen Appell an die Leserinnen und Leser?

Das Thema Tierversuche gehört für mich auch zum Schutz der Tiere, geht aber leider etwas unter. Würden Sie Ihrem Hund eine Sonde in den Magen einführen lassen, bei dem er ein Medikament testen, Schmerzen und schließlich den Tod ertragen muss? Sicher nicht. Übrigens werden auch Fleischfertigfutter teilweise im Tierversuch getestet (Konservierungs- und andere Zusatzstoffe). Bitte, seien Sie mutig und kritisch. Vertrauen Sie den Menschen, die Ihnen zeigen, dass Tiere vegan vollwertig ernährt werden können. Bevor Sie sich einen tierischen Mitbewohner auswählen, überdenken Sie Ihre Lebens- und finanzielle Situation über einen Zeitraum, der der zu erwartenden Lebenszeit des Tieres entspricht. Falls Sie zu dem Entschluss kommen, Ihre Daten passen nicht wirklich zu Ihrer Idee, ein Tier zu kaufen – lassen Sie es bitte! Werden Sie Tierpate in einem Tierheim oder Tierschutzvereinen.

Zum SWR Interview mit Dr. Sabine Rech: https://www.youtube.com/watch?v=x-UR39RrtL4

Herzlichen Dank Sabine!

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